Was ist eigentlich Krebs?

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Es ist kein angenehmes Thema, aber zum Glück längst aus dem Bereich der Tabus herausgelöst: Krebs. Dieser Begriff geistert nicht selten in den Medien umher. Ob Arztserie, Schicksal einer populären Person oder Massenphänomen nach einer ungewöhnlichen Belastung; Krebs kommt in verschiedene Formen vor und hat die unterschiedlichsten Auslöser. In diesem Artikel wollen wir Ihnen einen kleinen Überblick über den Sammelbegriff Krebs geben, ein bisschen mehr ins Detail gehen und einzelne Arten sowie Risikofaktoren unter die Lupe nehmen.

Was versteht man unter dem Begriff Krebs?

Wie schon gesagt, es ist ein Sammelbegriff. Krebs meint im Grunde eine schädliche respektive „bösartige“ Zellen- und Gewebeneubildung, die rein theoretisch in jedem Organ vorkommen kann. Daher sind Blut- und Hautkrebs ebenso möglich wie Lungen- oder Brustkrebs. Jedoch gibt es die unterschiedlichsten Auslöser, Krankheitsverläufe und Behandlungen. Auch die sich bildenden Tumore sind stark unterschiedlich und hängen vom auslösenden Element sowie vom Ausgangsgewebe ab.

Die Bezeichnung „Krebs“ wurde aus dem Griechischen übernommen und steht bewusst sowohl für das Tier als auch für die Krankheit. Denn bereits in Aufzeichnungen aus dem 2. Jahrhundert nach Christus lassen sich Beschreibungen von mehr oder weniger oberflächlich sichtbaren Tumoren finden. Diese beschreiben das Geschwür sowie die davon ausgehenden Blutgefäße, was in der Summe wie der Körper und die Beine eines Krebses aussieht. Am häufigsten wurden solche Geschwüre im Brustbereich entdeckt; daher kann auch rühren, dass im Mittelalter der menschliche Brustbereich dem Krebs-Tierkreiszeichen zugeordnet wurde.

Was zeichnet den Krebs aus; was läuft im Körper falsch ab?

krebsKrebs entsteht meist aus der Veränderung des Genoms von Zellen und Geweben. Denn einige Signale aus der Umwelt und auch unterschiedliche Hormone sorgen für ein regelmäßiges Absterben von Zellen und der entsprechenden Neubildung. Es ergibt sich in einem gesunden Gewebe, in einem gesunden Organ also ein Gleichgewicht aus dem Absterben von Zellen (Zelltod durch Apoptose oder Nekrose) und dem Größerwerden von Zellen (Zellwachstum  oder auch Proliferation). Ist dieses Gleichgewicht gestört, dann kommt es zu krankhaften Auswirkungen.

Der Krebs entsteht, wenn der Zelltod nicht stattfindet. Das heißt, dass die Zellen im Gewebe und damit selbiges auch unaufhörlich anwachsen. Neue Zellen werden zudem gebildet und wenn deren Genom ebenfalls mutiert ist, dann sterben auch sie nicht ab. Das bedeutet ein Wachstum des Tumors, das oft recht gefährlich werden kann. Außerdem kann der Krebs auf Dauer „streuen“ und Metastasen bilden. Das heißt, dass sich der Krebs vom ausgehenden Organ auf weitere im Organismus ausweitet.

Das ungestörte oder zumindest übermäßige Zellwachstum kann auch zu anderen Krankheiten führen, die allgemein unter den Autoimmunkrankheiten zusammengefasst werden können. Hinzu kommt das Gegenteil, nämlich dem zu frühen Zelltod oder der nicht stattfindenden Neubildung von Zellen nach dem Absterben. Viele Nervenkrankheiten oder auch AIDS sind Beispiele für die Auswirkungen eines solchen Ungleichgewichts.

Was kann Krebs auslösen; was sind die Risikofaktoren?

Hauptsächlich die Veränderung des Erbmaterials von Zellen in Geweben ist für den Ausbruch von Krebs verantwortlich. Für diese auch „Mutation“ genannte Veränderung gibt es allerdings etliche Ursachen. Umweltfaktoren, die genetische Vorbelastung durch Vererbung, Strahlung und eingenommene Substanzen sowie einiges mehr kann zur Veränderung des Genoms führen. Hier wollen wir Ihnen eine kleine Übersicht geben, die aber natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder 100 prozentige Übereinstimmung mit den nun aktuellsten Forschungsergebnissen erhebt.

  • Physikalische Auslöser für Krebs: UV-Strahlen der Sonne oder anderer Lichtquellen; Röntgenstrahlen; radioaktive Strahlung
  • Chemische Auslöser für Krebs: verschiedene Kohlenwasserstoffe; Benzol; Verbindungen mit Chrom; Nitrosamine
  • Biologische Auslöser für Krebs: Viren, die unter dem Begriff „Onkoviren“ zusammengefasst werden – darunter Hepatitis B (HBV), HPV, RNA-Viren wie Hepatitis C und Retroviren wie HIV; Stammzellen; Immunsuppressive Behandlungen nach einer Organsituation; und einige mehr
  • Lebensstil-Faktoren: Übergewicht und Adipositas; Rauchen und Einnahme weiterer Drogen; Zusatzstoffe in Nahrungs- bzw. Genussmitteln sowie Chemikalien in Gebrauchsgegenständen; risikoreicheres Verhalten oder psychosomatische Faktoren bei psychischen / psychologischen Belastungen

Behandlung: Schulmedizin und alternative Behandlungsmethoden

Es gibt viele Behandlungsmethoden, die sich in der Schulmedizin durchgesetzt haben, weil sie zum Großteil eine gute Aussicht auf Erfolg versprechen. Jedoch gibt es auch auf alternativen Wegen immer wieder Vorstöße in diesen Bereich der Medizin. Es gibt neben den teils aggressiven Methoden der Schulmedizin einige Behandlungen, die psychosomatischer, spiritueller oder anderweitig alternativer Natur sind. Die Erfolgsaussichten dieser Behandlungswege sind nicht abzusehen, nur selten durch Studien auch nur ansatzweise belegt und enden nicht nur in Einzelfällen mit einem Misserfolg. Dennoch soll hier keine Wertung stattfinden. Wir bieten Ihnen stattdessen eine Liste mit einigen aktuell bekannten und angewandten Behandlungsmethoden für Krebs:

  • Resektion, also die operative Entfernung des Tumors und der umliegenden Lymphknoten
  • Strahlentherapie, durch Röntgenstrahlen; Elektronen- oder Neutronenstrahlen; durch radioaktives Jod; durch Protonen- oder Ionenbestrahlung
  • Medikamentöse Behandlung, etwa mit Zytostatika, also Stopper für die Zellteilung, im Volksmund auch „Chemotherapie“ genannt; Antikörpertherapie zur Hemmung des Blutgefäßwachstums, zur Hormonanpassung oder zur Unterstützung des Immunsystems
  • Hyperthermie, also die Aufheizung des Tumorgewebes, etwa mit Mikrowellen
  • Unterstützende Therapie bei unheilbarem Krebs, etwa die Gabe von Schmerzmitteln, der Anpassung der Ernährung und ähnlichen Maßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität
  • Alternative Behandlungsmethoden, wie Konflikt- und Stressvermeidung; Meditation und Gebete; Naturheilstoffe und Kräuter sowie Anpassung der Ernährung; Vitaminpräparate in hoher Konzentration; Verwendung von exotischen Nahrungsmitteln und Heilpflanzen oder Pilzen; Handauflegen; eine basische Ernährung; etc.

Zahlen und weitere Lektüre

Für Deutschland gibt es eine Statistik zum Jahr 2012, aus der hervorgeht, dass rund jeder vierte Todesfall in der Bundesrepublik durch Krebs bedingt war. Es verliefen demnach 220.923 Erkrankungen tödlich. Im gleichen Jahr gab es allerdings mehr Tote durch Herz-Krauslauf-Erkrankungen. Deren Zahl liegt bei 342.233 Erkrankungen mit Todesfall. Weitere Ausführungen in statistischer und informativer Form finden Sie unter anderem hier

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