Rhabarber – die Menge macht das Gift

Rhabarber
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RhabarberWasser, Fliegenpilze oder Kokain – egal welche Substanzen man sich anschaut, eine Vergiftung ergibt sich immer aus der Menge, die dem Körper zugeführt wird. Auch bei einem Gläschen Rotwein am Tag schlägt noch niemand Alarm. Im Gegenteil, es wird als gesundheitsfördernd angesehen. Ein ganzer Weinkeller aber kann bei entsprechend schneller Leerung letale Auswirkungen haben.

Derzeit steht aber wieder ein ganz anderes Lebensmittel auf der Gesundheits-Checkliste: der Rhabarber. Er hat derzeit Saison und wird als Kompott, im Kuchen, in der Marmelade und vermittels vieler anderer Gerichte auf den Tisch gebracht. Doch ist er auch so gesund, wie man es ihm immer nachsagt?

Das sind die gesunden Bestandteile des Rhabarbers

Rhabarber ist ein Gemüse, das in vielen Gärten angebaut wird und auch in Supermärkten sowie an Straßenständen zu finden ist. Er ist der Klassiker für Diäten im Frühling, da 100 g der sauer-süßen Stangen nur etwa 15 Kilokalorien auf den Teller bringen. Neben dem Brennwert sind aber auch die Inhaltsstoffe sehr wichtig.

Zu diesen zählen unter anderem das Vitamin C und die Mineralstoffe Eisen, Kalium und Phosphor. Der saure Geschmack kommt durch natürliche Säuren, wie Zitronensäure, Apfelsäure und nicht zuletzt Oxalsäure, zustande. Für die Verdauung und die Gesundheit des Darms sehr wichtig: Rhabarber birgt einen hohen Anteil an Ballaststoffen.

Warum soll Rhabarber giftig sein?

RhabarberplfanzeDas Gemüse enthält, wie schon angemerkt, Oxalsäure. Diese natürlich vorkommende Chemikalie wird unter anderem in Reinigungsmitteln eingesetzt. In der Behandlung von Rost sowie als Bleichmittel findet die Säure ihre Anwendung. Aus Sauerklee extrahierte Oxalsäure wird zudem für das Aufhellen von Bergkristallen oder das Polieren von Marmor genutzt.

Neben Rhabarber und Sauerklee kommt Oxalsäure auch und vor allem in schwarzem Tee sowie in Pfefferminztee vor. Hohe Dosen dieses Stoffes erschweren die Aufnahme von Mineralstoffen (Eisen, Kalzium, etc.) im Darm. Wer also an Eisenmangel leidet und trotzdem Nahrungsmittel und Getränke mit Oxalsäure-Anteil zu sich nehmen möchte, der sollte auch die Eisenaufnahme erhöhen.

Im Rhabarber kommen auf 100 g ganze 460 mg Oxalsäure. Die letale Dosis, also die tödliche Menge, liegt beim Menschen allerdings bei 600 mg pro kg. Das heißt, dass ein Mensch von 70 kg ganze 42 Gramm Oxalsäure aufnehmen müsste. Das wären 9,1 kg Rhabarber. Trotzdem sollten auch darunter liegende, größere Dosen vermieden werden, da auch schon bei diesen Vergiftungserscheinungen auftreten können.

Sie entstehen durch die Bindung von Eisen, Kalzium und anderen Mineralstoffen, welche dadurch nicht in den Körper gelangen bzw. ihm entzogen werden. Mangelerscheinungen können auf lange Sicht die Folge sein. Zudem werden die in Kristallform gebundenen Stoffe ausgeschieden. Verbleiben sie dabei in Niere oder Blase können sich die entsprechenden „Steine“ bilden.

Am besten ist: Rhabarber kochen

Am besten ist es, nur die Stangen des Rhabarbers zu verzehren. Werden diese zudem geschält und gekocht, dann ist der Gehalt an Oxalsäure schon um einiges vermindert. Denn durch das Kochen geht ein Teil des Stoffes in das Wasser über, welches Sie daher nach dem Kochvorgang abgießen sollten. Die Kombination mit kalziumreichen Speisen ist ideal, da die Oxalsäure schon dort gebunden wird und damit nicht so arg dem Körper schadet.

Fazit

Rhabarber ist per se nicht giftig, sollte aber auch nicht in zu großen Mengen gegessen werden. Die Gefährlichkeit des leckeren Gemüses ergibt sich aus der Oxalsäure, welche Mineralstoffe bindet und sie nicht nur dem Körper entzieht, sondern auch zu Nieren- und Blasensteinen führen kann. Abkochen und die Kombination mit Kalzium hilft bei der Schaffung einer besseren Bekömmlichkeit von Rhabarber.



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