Wasser im Ohr – störend und gefährlich zugleich

Wasser im Ohr
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Wasser im OhrSeltener beim Duschen und oft beim Schwimmen oder Tauchen: Wasser kann sich in den Ohren ansammeln. Anschließend ist es gar nicht so einfach, es dort wieder herauszubekommen. Manchmal scheint es gar unmöglich, so tief ist es in den Gehörgang geflossen. Neben dem unangenehmen Gefühl, welches das Wasser im Ohr auslöst, kann es dort sogar gefährlich sein. Vor allem, wenn stunden- oder sogar tagelang keine Besserung der Situation eintritt. Aber was kann man in so einem Fall machen?

So kann man Wasser aus dem Ohr entfernen

Manchmal helfen schon einige leichte Kopfbewegungen. Auch das Auf- und Abspringen kann bei der Beseitigung des ins Ohr eingedrungenen Wassers helfen. Wenn diese kurzweiligen Maßnahmen noch nicht helfen, dann sollte man versuchen, den Kopf länger seitlich zu halten, um ein Abfließen des Wassers zu ermöglichen. Dazu kann man sich beispielsweise ein paar Minuten hinlegen.

Hilft auch das nichts, dann sind Maßnahmen direkt am bzw. im Ohr gefragt. Aber Achtung: dabei ist immer eine gewisse Vorsicht zu wahren, damit dem Ohr nichts geschieht. Beispielsweise kann eine zusammengerollte Ecke eines Papiertaschentuchs das Wasser aus dem Ohr aufsaugen. Mit dem Föhn ist es zudem möglich, das Ohr zu trocknen. Wattestäbchen oder Hilfsmittel zum Nachschieben eines Taschentuchs oder Wattestücks (Büroklammer, Streichholz, etc.) sind zu vermeiden, da dadurch enorme Verletzungen auftreten können.

Warum kann trotz allem das komische Gefühl andauern?

Mit Wasser im Ohr hört man wie durch eine Wand oder durch eine Lage von Stoff. Zudem führt es zu einem leichten Druckgefühlt im Kopf. Halten diese Symptome auch noch Stunden oder Tage nach dem Eintritt des Wassers an, dann liegt das wahrscheinlich am Ohrenschmalz. Denn auch wenn das Wasser durch geeignete Maßnahmen und Verdunstung schon verschwunden sein müsste: in der Zwischenzeit hat es das Ohrenschmalz aufgeschwemmt.

Das so vergrößerte und hartnäckig auf dem Trommelfell bzw. im Gehörgang lagernde Ohrenschmalz sorgt dann für ein weiteres Unwohlsein im Kopf und für eine gedämpfte akustische Wahrnehmung. Das Problem dabei: Der Betroffene kann nicht viel dagegen tun. Im Grunde gar nichts. Vielmehr sollte er sich mit einem Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt in professionelle Hände begeben.

Dieser überprüft dann vermittels eines Endoskops, ob das Trommelfell Schaden genommen hat, und kann gegebenenfalls durch eine Spülung das lästigen Ohrenschmalz aufweichen und anschließend absaugen. Diese Prozedur ist im Falle langanhaltender Beschwerden die beste Lösung, und dabei vollkommen schmerzfrei.

Gefahren durch Krankheitserreger im Ohr

Mit dem Wasser können natürlich auch Keime ins Ohr gelangen. Deshalb sollten Sie bei Beschwerden durch Wasser im Ohr, die bis zum nächsten Tag anhalten, nicht den schnellen Gang zum Arzt scheuen. Oder Sie verwenden – vielleicht auch prophylaktisch nach dem Schwimmen im See oder ähnlichem – Ohrentropfen, welche Alkohol oder respektive Glycerin enthalten. Bei übermäßiger Ohrenschmalzproduktion sollten diese Tropfen aber sparsam eingesetzt werden, da auch sie aufquellend wirken können.

Wie stellt man eine Entzündung im Ohr fest?

Manchmal geht alles ganz schnell und schon ist das Ohr im Innern entzündet. Die entsprechende Rötung fällt dabei meist gar nicht auf. Aber der entstehende Schmerz und oft auch eine Schwellung, die das Hören beeinträchtigt, sind klare Anzeichen. Auch bei Druckausübung auf das Ohr ergeben sich dabei Schmerzen. Dann heißt es: schnell zum HNO-Arzt!

Dieser spült das Ohr dann aus, um Ohrenschmalzreste und Eiter zu entfernen. Anschließend folgt eine Behandlung mit Ohrentropfen. Diese dienen der Reinigung sowie der Desinfektion und haben zusätzlich eine antibiotische Komponente. Oral einzunehmende Antibiotika sind nur nötig, wenn sich die Entzündung schon in den Knochen vorgearbeitet hat.

Wie schützt man sich vor Wasser im Ohr?

Es gibt zwei Methoden, die man sich bei professionellen Schwimmern, Tauchern, Surfern und anderen Wassersportlern abschauen kann:

Die Badekappe

Sie sieht neckisch aus, hält aber nicht nur die Haare von Nässe, Chlor und / oder Salz fern, sondern bei richtigem Sitz auch die Ohren trocken. Sie ist schnell aufgesetzt und auch wieder abgenommen. Zudem verringert sie beim Schwimmen den Widerstand und sorgt für höhere Geschwindigkeiten.

Die Ohrstöpsel

Sie sind der logischste Schritt auf dem Weg zu trockenen bleibenden Ohren. Denn ist der Gehörgang verschlossen, dann kommt nichts rein oder raus. Der Nachteil im Vergleich zur Badekappe: man hört weniger. Auch hier ist teils Vorsicht geboten: Normale Ohrstöpsel (für die Nachtruhe) können Aufquellen. Spezielle Schwimm- und Tauch-Ohrstöpsel finden Sie allerdings im Fachhandel.



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