Die 10 größten Impfmythen

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Die 10 größten Impfmythen

Impfen ja oder Impfen nein? Sollte man kategorisch zu allen Impfungen die gleiche Meinung haben oder sollte man von Fall zu Fall abwägen? Gerade Eltern stellen sich diese Frage, da sie um die Gesundheit ihrer Kinder sehr besorgt sind. Einige wollen den natürlichen Weg gehen und vermeiden sogar Impfungen gegen schwere Kinderkrankheiten, andere nehmen diese zwar in Anspruch, wollen aber nichts mit neuen Impfungen zu tun haben. Gerade wenn wieder eine neue Grippe-Art durch die Medien geht und schnell eine entsprechende Prophylaxe hervorgeholt wird, werden viele Menschen skeptisch. Um all diese Beispiele, von der Standardimpfung bis zum sich spontan ergebenden Ernstfall, ranken sich viele Mythen. Doch wer diese ungefiltert glaubt, der läuft Gefahr, sich, seine Kinder und die Menschen im Umfeld zu gefährden.

1. Hygiene und eine gesunde Lebensweise sind besser als Impfungen

Ginge es bei Impfungen um leichte Erkältungen und um die Vorbeugung von Mangelerscheinungen, dann würde diese Aussage vielleicht stimmen. Jedoch werden Impfungen verabreicht, um gegen schwere Erkrankungen zu schützen. Krankheiten, für die es Impfungen gibt, sind meist schwer, langwierig, gefährlich und ansteckend. Gerade bei Kindern verlaufen diese Infektionen sehr kritisch.

Zudem können das Zuhause sowie die Sachen und Habseligkeiten der Personen noch so sauber sein. Wenn die Krankheit über den Kontakt mit anderen, durch Tröpfcheninfektion oder durch Erreger in der Atemluft ausgelöst wird, dann nutzt das alles nichts. Auch tägliche Dosen Obst und Gemüse schützen den Körper nicht im vollen Maße gegen aggressive Viruserkrankungen und deren Verlauf.

Zudem führt zu viel Hygiene und Abschottung gegen mögliche Erreger bei Kindern häufig zu Allergien, Asthma und anderen gesundheitlichen Einschränkungen des Alltags. Ein Fernhalten von jeglichen Krankheitsquellen, wie in einem Reinraum, ist daher eher kontraproduktiv.

2. Die Influenza-Impfung kann eine schwere Grippe auslösen

Es werden bei der Impfung gegen die Grippe keine aktiven Viren in den Organismus gegeben. Deshalb ist es auch nicht möglich, durch die Prophylaxe zu erkranken. Vielmehr gibt es drei Hauptfaktoren, die diesen Mythos stützen, aber mit einer tatsächlichen Erkrankung durch die Impfung nichts zu tun haben:

Zum einen können kurzzeitige Symptome, wie beispielsweise leichtes Fieber oder eine allgemeine Schwächung, auftreten. Diese sind eine Folge der Ausbildung des Immunsystems, welches die Antikörper zu den injizierten Antigenen bildet. Diese leicht verlaufenden Symptome stellen keine echte Infektion dar, sondern zeigen nur, dass der Körper auf die Prophylaxe anschlägt und das Immunsystem bald voll einsatzbereit ist.

Zum anderen kann die Impfung auch einfach nicht wirksam sein. Wie bei so vielen anderen medizinischen Themen und Methoden, so gibt es auch bei Impfungen Wirksamkeitsraten unter 100 Prozent. Wenn eine Krankheit trotz entsprechender Impfung auftritt, so liegt das vielmehr an einer statistischen Unwirksamkeit als an aktiven Erregern im Impfstoff.

Überdies gibt es gerade bei der Grippe mehrere Virenstämme, welche die Krankheit auslösen. Nicht alle werden durch die Impfung abgedeckt. Das heißt, dass die Impfung weder Schuld an der Erkrankung, noch dass sie unwirksam ist, sondern lediglich nicht den nötigen Rahmen der verschiedenen Virenstämme in sich hat. Die sich daraus ergebende Grippe wird von Viren aus der Umgebung ausgelöst, gegen die eventuell noch kein Schutz aufgebaut wurde.

3. In Impfungen ist Quecksilber

Das ist falsch. Lediglich das Konservierungsmittel einiger Impfstoffe, Thimerosal, wird im Körper zu Ethylquecksilber abgebaut. Dann wird es aber als solches ausgeschieden. In dieser Verbindung gebundenes Quecksilber schadet dem Körper nicht. Zudem sind die Dosen (bei einer H1N1-Impfung rund 2,5 µg) so gering, dass noch nicht einmal ansatzweise der empfohlene Maximalwert von 12,7 µg pro Tag erreicht wird. In 1 kg Fisch sind manchmal bis zu 80 µg an Quecksilber enthalten, je nach Herkunft sogar wesentlich mehr.

4. In Impfungen sind Frostschutzmittel

Auch dieser Mythos hält sich hartnäckig, obwohl er falsch ist. Denn in machen Impfstoffen ist Polyethylenglykol enthalten, welches auch in Salben, Medikamenten gegen Verstopfung und ich manchen Augentropfen vorkommt. Das Frostschutzmittel, welches in den Impfstoffen vermutet wird, heißt aber Ethylenglykol. Das klingt zwar ähnlich, es handelt sich aber um einen anderen Stoff mit anderen Strukturen und Eigenschaften.

5. Impfungen enthalten Formaldehyd und lösen daher Krebs aus

Auch hier wird wieder auf die falsche Stelle der Abläufe, welche zur Impfung führen geschaut. Denn Formaldehyd spielt im Ablauf der Herstellung von Impfstoffen zwar eine Rolle, aber nur bei der Abtötung der Viren. Im späteren Stoff ist Formaldehyd also nur noch marginal als Spur vorhanden. Und selbst dann ist es nicht schädlich, da der Körper selbst mehr Formaldehyd herstellt als durch eine Impfung aufgenommen werden könnte. Durch den natürlichen Stoffwechsel werden vom menschlichen Körper rund 50 g Formaldehyd pro Tag synthetisiert.

6. Kinderkrankheiten sollten besser normal durchlebt als durch Impfungen simuliert werden

Diese Annahme fußt lediglich auf der Tatsache, dass das Ergebnis von Krankheit und Impfung meist gleich ist: Die Immunität gegen die entsprechende Krankheit. Leider ist der Verlauf einer tatsächlichen Krankheit aber noch um ein Vielfaches schlimmer als mögliche Reaktionen auf eine Impfung. Bei der Mumps-Masern-Röteln-Impfung (MMR) sind die Komplikationen durch normale Erkrankungen und jene durch Impfungen verursachte Symptome sogar zahlenmäßig belegt:

Erkrankung an Masern MMR-Impfung
Exanthem (Ausschlag) 98 Prozent 5 Prozent, aber in abgeschwächter Form
Fieber 98 Prozent und sehr stark 3 – 5 Prozent, nicht sehr stark
Blutplättchen-Abfall Einer aus 3.000 Einer aus 30.000 – 50.000
Gehirnentzündung Einer aus 1.000 – 10.000 Weniger als einer aus 1.000.000
Todesfolge Einer aus 1.000 – 20.000 Keiner

7. Nur Risikogruppen müssen sich impfen lassen

GrippeimpfungWenn man sich nicht impfen lässt, weil man nicht zu den Alten oder den chronisch Kranken zählt oder weil man sich sonst keiner anderen Risikogruppe zuordnet, dann gibt man eine wichtige Verantwortung ab. Und man riskiert die eigene Gesundheit. Denn auch wenn man selbst nicht so schnell so schwer an der entsprechenden Krankheit erleidet, so kann man sie – hat man sie einmal – schnell übertragen. Überdies kann einen die Virusinfektion auch erwischen, wenn man schon durch ein anderes Leiden geschwächt ist – und dann kann eine entsprechende Impfung das Leben retten.

8. Eine Grippe ist harmlos, dagegen muss man sich nicht impfen lassen

Die Grippe wird unterschätzt und mit dieser und ähnlichen Aussagen klein gespielt. Jedes Jahr infizieren sich 3 bis 5 Millionen Menschen weltweit mit schwerer Influenza. Dazu kommen noch 250.000 bis 500.000 Erkrankungen, die mit dem Tod enden. (Quelle: WHO)

9. Das Golfkriegssyndrom wird durch Squalen verursacht

Squalen ist ein natürlicher Stoff, der im menschlichen Körper schon allein durch Stoffwechselprozesse vorkommt. Er wird in einigen Impfstoffen als Wirkverstärker eingesetzt. Dass er das Golfkriegssyndrom auslösen kann, ist durch nicht eine Studie nachgewiesen. Auch Vergleiche von Squalen-Konzentrationen bei Soldaten des Golfkriegs mit anderen Soldaten sowie mit Zivilisten brachten keine erhöhten Messwerte bei jenen mit Golfkriegssyndrom hervor.

10. Bei schwerer Grippe gibt’s dann eben Antibiotika

Wer so denkt und sich gleichzeitig für einen Experten in Sachen Impfungen hält, der sollte seinen Wissenstand noch einmal grundlegend überdenken. Denn Grippeerkrankungen sowie auch Mumps, Masern und Röteln, etc. werden durch Viren ausgelöst. Antibiotika helfen lediglich gegen bakterielle Krankheitserreger. Diese Annahme ist also grundlegend falsch.



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