Befürworter sagen, sie sind weniger gefährlich als Zigaretten. Gegner sagen, sie sind gefährlicher als gar nicht zu rauchen. E-Zigaretten und E-Shishas sind derzeit im Trend und nicht nur unter den Konsumenten, sondern auch sonst in aller Munde. Neben den gesundheitlichen Auswirkungen ist es auch die rechtliche Lage – besonders im Hinblick auf den Jugendschutz – die stark diskutiert wird. Aber was steckt dahinter? Nur heiße Luft oder rauchen die Köpfe zu Recht?
Auch E-Zigaretten geben einen Chemikalien-Mix ab
Martina Pötschke-Langer, die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention des in Heidelberg befindlichen Deutschen Krebsforschungsinstituts, sagte zum Thema: „Mit jedem Zug wird ein Chemikaliengemisch inhaliert. Insbesondere bei hohem Dauerkonsum kann eine Krebsgefährdung nicht ausgeschlossen werden.“ – und ein Dauerkonsum ist bei vielen Nutzern zu beobachten.
Da die E-Zigaretten nicht dauerhaft qualmen, sich leicht ein- und ausschalten lassen und es aktuell schon die verschiedensten Vorrichtungen zum Umhängen oder zur Befestigung am Gürtel gibt, ist bei Konsumenten ein durchaus überdurchschnittlicher Griff zum Gerät beobachtbar. Da die E-Zigaretten und E-Shishas keinen Tabak nutzen, sondern eine Flüssigkeit mit Aroma- und Wirkstoffen (auch Nikotin), fallen sie noch nicht unter das Jugendschutzgesetz. Das heißt, Jugendliche können die Geräte frei erwerben.
Dadurch und durch die häufige Nutzung steigt nicht nur das Krebsrisiko bei jungen Leuten, sondern auch das Rauchverhalten („auf Lunge“) wird schon in jungen Jahren eingeübt. Das führt auf kurz oder lang auch zur Akzeptanz gegenüber konventionellen Zigaretten mit Tabak. Ein Übergang des Konsums von der elektronischen zur herkömmlichen Variante ist damit fließend.
Chemikalien in Zigaretten und E-Zigaretten
Der Zahl nach enthalten die E-Ausgaben von Zigaretten und Shishas natürlich weniger gefährliche Substanzen. Das macht sie aber nicht gleich zu einer gesunden Alternative. Denn der Wirkstoff Nikotin ist auch in vielen Liquids der E-Zigaretten vertreten. Im Rauch herkömmlicher Zigaretten gibt es neben Nikotin noch zirka 4.800 weitere Chemikalien. Krebserregend sind davon nachweislich 90 Substanzen. Darunter: Arsen, Benzol, Blei, Formaldehyd, etc.
In E-Zigaretten sind schon alleine die Aromastoffe, die für unzählige Geschmacksrichtungen von Apfelkuchen bis Zimtstern sorgen, reizend für die Atemwege und die Lunge. Konsumenten nehmen bei normalem Gebrauch schon das Doppelte von empfohlenen Höchstwerten dieser Stoffe auf. Die Folgen sind noch nicht in Gänze abzuschätzen.
Stoffe werden nicht verbrannt, sondern zerstäubt
Wasserdampf besteht aus winzig kleinen Wasserpartikeln, soviel dürfte bekannt sein. Nun hat man sich den „Dampf“ einer E-Zigarette ebenso als eine Mischung aus Luft und kleinen Stoffteilen vorzustellen. Denn die Liquids der E-Zigaretten werden nicht – wie Tabak – verbrannt, sondern nur erhitzt. Der Fachbegriff für das Luft-Stoff-Gemisch heißt „Aerosol“. Und die Aerosole der neuen Trend-Geräte sind gefährlich.
Neben den Aromastoffen, die sich negativ auf die Atemwege auswirken, sind es auch die Trägerstoffe, die gefährlich werden können. Propylenglycol oder auch Glycerin kommen in den Liquids zu einem Anteil von über 90 % vor. Propylenglycol kann ebenfalls Reizungen in den Atemwegen und in der Lunge sowie in den Augen auslösen. Glycerin hat vergleichbare Folgen – bis hin zum Nasenbluten.
Selbstversuche sind nicht auszuschließen
Bekannt ist überdies, dass Anwender auch schon eigene Mischungen für ihre E-Zigaretten und E-Shishas erstellt haben. Dadurch ergeben sich noch viele weitere Gefahren. Denn wenn verschiedene Flüssigkeiten und gelöste Feststoffe, die selbst gemischt worden, in die Atemwege gelangen, dann sind die Folgen erst recht nicht abzuschätzen. Von eigenen Mischungen ist daher gänzlich abzusehen.
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