Pille gegen Pickel: Hilft das?

Pille gegen Pickel: Hilft sie wirklick gegen Pickel?

Keine Frage – Pickel sind in keinem Alter eine angenehme Erscheinung. In der Pubertät scheinen sie ein stetiger Begleiter zu sein und auch im Erwachsenenalter sind die Pickel ein unangenehmer Zeitgenosse. Mittlerweile gibt es unzählige Empfehlungen, wie man diese ungebetenen Gäste bekämpfen und entfernen kann. Doch hilft dies immer?

In den vergangenen Jahren nehmen immer mehr Betroffene die klassische (Antibaby-) Pille gegen Pickel ein – ein wahres Wundermittel oder handelt es sich auch hier lediglich um einen fatalen Irrglauben in Bezug auf die Pickelbekämpfung?

Der Gynäkologe als letzte Hoffnung?

Nachdem sich viele Produkte als unwirksam herausgestellt haben, sehen viele Betroffene den Weg zum Gynäkologen als letzte Möglichkeit an, die lästigen Pickel langfristig und effektiv loszuwerden. Denn in nahezu jeder Packungsbeilage wird aufgeführt, dass sich die entsprechende Pille auch möglicherweise positiv auf Pickel beziehungsweise Akne auswirken kann – ein Beispiel hierfür ist die (Antibaby-) Pille „Valette“, die von betroffenen Frauen häufig ausschließlich aus diesem Grund eingenommen wird . Laut den Beschreibungen könnte so das Ausmaß der Akne minimiert oder gar ausgelöscht werden.

Nachdem der Hausarzt, der Hautarzt und auch andere Fachärzte keinen positiven Verlauf bei der Bekämpfung der Pickel verzeichnen konnten, scheint für viele der Gynäkologe der letzte Hoffnungsträger zu sein. Somit entscheiden sie sich bereits im Vorfeld dazu, eine entsprechende hormonelle Verhütungsmethode langfristig einnehmen zu wollen – ohne dass sie den hauptsächlichen Grund der Arznei verfolgen. In diesen Fällen dient die Pille nur als Mittel zum Zweck und verfehlt ihre ursprüngliche Aufgabe in vollem Maße.

Pille gegen Pickel – Aber nicht für Minderjährige!

Da bereits viele Jugendliche von Pickeln in großem Ausmaß betroffen sind, suchen auch immer mehr Minderjährige den Gynäkologen auf. Und hier liegt das Hauptproblem: In Deutschland ist kein Medikament gegen Akne für Betroffene unter 18 Jahren zugelassen. Das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) spricht laut spiegel.de daher von einem eindeutigen Gesetzesverstoß, wenn ein Gynäkologe einer Minderjährigen rein aus aknebehandlungstechnischen Gründen eine entsprechende (Antibaby-) Pille verschreibt. Treten in Folge dieser Behandlung auch noch Komplikationen auf, kann der entsprechende Arzt sogar strafrechtlich verfolgt werden.

Bei Erwachsenen hingegen entscheidet jeder Patient eigenständig und in eigener Verantwortung, ob er die Pille als Behandlung gegen die Pickel einsetzen möchte. Hier ist der Gynäkologe nicht mehr in der Rolle des Schutzbefohlenen, sondern führt lediglich die Wünsche seiner Patienten aus.

Auch die Pille bewirkt keine Wunder

Wie so viele andere Produkte auch, so kann die Pickelbekämpfung durch die Pille nicht klar vorhergesagt werden. Zwar können positive Wirkungsweisen auf die Bekämpfung gegen die Pickel bei Einnahme der Pille nachgewiesen werden, jedoch sollte die (Antibaby-) Pille nicht ausschließlich zu diesem Zweck eingenommen werden. Denn bei der Pille handelt es sich grundsätzlich um eine hormonell arbeitende Arznei, die durchaus sehr viele Prozesse im Körper in Gang setzt. So können neben der gewünschten positiven Begleiterscheinung auch durchaus gravierende Nebenwirkungen eintreten, die in keinem Verhältnis zum ursprünglichen Nutzen stehen dürften!

Pille gegen Pickel: Ja oder Nein?

Grundsätzlich sollte daher auf eine Einnahme der (Antibaby-) Pille verzichtet werden, wenn diese ausschließlich die Pickelentstehung verhindern soll. Betroffene Patienten sollten im Gegenzug einen Termin beim Hautarzt vereinbaren, mit dem sie entsprechende Therapiemöglichkeiten erörtern oder die eigene Lebens- und Ernährungssituation beleuchten. Denn nicht selten trägt eine entsprechende Umstellung des Alltags dazu bei, dass die Pickelbildung deutlich nachlässt.

Weitere Hilfsmittel gegen Pickel findest du auch in unserem Ratgeber „Was hilft gegen Pickel“!