Halsschmerzen

Was hilft gegen Halsschmerzen?

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HalsschmerzenWer kennt das nicht? Kribbeln und leichtes Hüsteln – ein untrügliches Zeichen für einen nahende Erkältung. Halsschmerzen sind Vorboten und gleichzeitig auch fester Bestandteil einer Viruserkrankung. Spürt man das Kribbeln im Rachen schießen dem Betroffenen schnell Fragen in den Kopf, wie man den Ausbruch noch wirksam verhindern kann. Doch häufig ist es zu spät. Denn die Erkältung hat den Körper schon erreicht. Hier erfährst du, wie Halsschmerzen ganz allgemein entstehen, welche Folgen es gibt und natürlich was du gegen Halsschmerzen tun kannst.

Was sind Halsschmerzen?

Es ist im Grunde genommen ein Sammelbegriff für mehrere Entzündungserscheinungen im Rachen- und Halsbereich des Menschen. Denn unter Halsschmerzen versteht man nicht einfach nur eine Reizung sondern es können vielfältige oder auch kombinierte Erkrankungen dahinter stecken.

So führen beispielsweise:

  • Rachenentzündungen (Pharyngitis)
  • Stimmbandentzündungen (Laryngitis)
  • Mandelentzündungen (Angina tonsillaris/Tonsillitis)

zu hartnäckigen Halsschmerzen, die in den meisten Fällen als Begleiterscheinung einer Erkältung einhergehen.

Es kommt zudem sehr oft vor, dass mehr als nur eine Entzündungsform hinter den Schmerzen steckt. Im Normalfall verschwindet der unangenehme Schmerz aber innerhalb von ein bis zwei Wochen.

Ist dies nicht der Fall und beklagst du auch nach mehr als 2 Wochen noch Schmerzen, dann spricht man von chronischen Halsschmerzen – in allen anderen Fällen handelt es sich um eine akute Verlaufsform.

Welche Ursachen haben Halsschmerzen?

Da Halsschmerzen zu den klassischen Atemwegserkrankungen gehören, lassen sich die Ursachen in den meisten Fällen zügig bestimmen. In mehr als 50 Prozent aller Erkrankungen sind die Auslösen Viren. Gerade in feucht-kalten Jahreszeiten wie Herbst und Winter treten sie vermehrt in Erscheinung. In dieser Zeit kommt es in der Bevölkerung in hohem Maße zu Erkältungskrankheiten mit Erkältungsviren. Es müssen allerdings nicht zwangsläufig immer Erkältungsviren im Spiel sein. Auch andere Viren können Erkrankungen auslösen, die ähnlich einer Erkältung verlaufen. Dazu zählen auch spezielle Formen der Mandelentzündung.

Gerade Kinder bis zum 2. Lebensjahr sind sehr anfällig für Erkältungskrankheiten mit Halsschmerzen, da sich dein Immunsystem noch nicht auf alle „Gefahren“ des Lebens einstellen konnte. So ist es auch nicht ungewöhnlich, dass sie 8 bis 10 Mal im Jahr unter:

  • Heiserkeit
  • Husten
  • Halsweh
  • Schnupfen

als Folge einer viralen Infektion leiden.

Jedoch lösen nicht nur Viren lästige Halsschmerzen aus.

Zu den Verursachern gehören auch:

  • bakterielle Infektionen (zum Beispiel: Streptokooken)
  • Kinderkrankheiten
  • Reizstoffe aus der Umwelt (Tabak, Chemikalien, Staub, trockene Luft)
  • Sodbrennen
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Halsentzündung (selten)
  • Medikamentenunverträglichkeit (Nebenwirkungen/Wechselwirkungen)

Um die Hintergründe der jeweiligen Halsschmerzen zu klären bedarf es der Untersuchung durch einen Arzt – vor allem wenn sie länger als üblich andauern.

Was sind klassische Symptome bei Halsschmerzen?

Halsschmerzen treten in der Regel nicht ohne weitere Symptome und Einschränkungen des Wohlbefindens auf.

Dazu gehören in erster Linie:

  • Ohrenschmerzen
  • Schwierigkeiten und Schmerzen beim Schlucken
  • Mundgeruch
  • belegte Stimme und Heiserkeit
  • erhöhte Temperatur oder Fieber
  • Schüttelfrost

Hinzu kommen Schnupfen, Husten und Mattigkeit sowie Kopf- und Gliederschmerzen – alles Indizien für eine aufkommende oder bestehende Erkältung. Nicht ungewöhnlich sind außerdem juckende und gereizte Augen (Schleimhäute) oder gar eine Bindehautentzündung die zur Blendempfindlichkeit führt auch hoch ansteckend verlaufen kann. Hier sollte man unbedingt zum Arzt gehen – gerade bei Kindern – da sich die Bindehautentzündung sehr schnell übertragt in der Inkubationszeit.

Wie behilft man sich bei Halsschmerzen?

Bei der Therapie von Halsschmerzen gibt es – je nach Ursache – zwei Herangehensweisen.

  1. Selbsttherapie
  2. Ärztliche Therapie

Die Selbsttherapie

SelbsttherapieIn vielen Fällen lassen sich Beschwerden in Hals- und Rachenbereich auch mit ganz einfachen Mitteln aus dem Hausgebrauch behandeln. Es ist dafür nicht zwangsläufig ein Arztbesuch vonnöten, da es sich oft um einen sogenannten viralen Infekt handelt. Es bestätigt sich immer wieder, dass die sowohl die Halsschmerzen als auch sämtliche Begleiterscheinungen wie zum Beispiel Fieber innerhalb weniger Tage abklingen.

Wie schon erwähnt haben sich im Laufe von Generationen die guten alten „Hausmittel“ bewährt. Sie basieren auf Erfahrungen aus dem „Hausgebrauch“, die gemeinhin als wohltuend empfunden werden und zu einer wirklichen Linderung der Halsschmerzen effektiv beitragen.

Diese Hausmittel haben sich bewährt:

  • Halspastillen – zum Beispiel mit Salbei und Honig
  • Tee aus Pflanzenextrakten (Heilpflanzen)
  • Halswickel
  • Gurgeln mit Salzwasser

Hinzu kommt, dass die Betroffenen während der „Behandlungszeit“ unbedingt darauf achten sollten, viel zu trinken. Für die Schleimhäute ist eine ausreichende Versorgung sehr wichtig. Das Austrocknen gerade im Rachenbereich führt sonst eher zur Verschlechterung des Befindens.

Ausnahme: Es sprechen medizinische Gründe gegen die vermehrte Aufnahme von Getränken (was allerdings selten der Fall sein dürfte).

Zudem erhältst du hilfreiche Lösungen und Mittel auf pflanzlicher Basis auch ohne Rezept in jeder Apotheke.

Hier gibt es beispielsweise:

  • entzündungshemmende Lutschtabletten
  • Mundspüllösungen
  • Rachensprays
  • Gurgellösungen
  • diverse Tropfen und Säfte mit Wirkstoffen wie Annika, Kamille, Salbei oder Thymian die entzündungshemmend und beruhigend wirken
  • Extrakte aus Sonnenhut oder Lebensbaum (Immunstimulanzien zur Schmerzlinderung)
  • homöopathische Mittel

Die hier aufgeführten Lösungen zur Selbstmedikation sind bedenkenlos zu verwenden und haben sich über Generationen hinweg bewährt. Ein größerer Schaden kann sachgemäßer Handhabung nicht angerichtet werden. Man erspart sich dadurch bei einfachen harmlos verlaufenden viralen oder bakteriellen Erkrankungen häufig den Gang zum Arzt.

Verschlechtert sich hingegen dein Gesundheitszustand oder dauern die Halsschmerzen über längere Zeit unvermittelt an, kommst du mit der Selbsttherapie nicht mehr hin. Die Begutachtung durch einen Arzt ist zur Vorbeugung von Spätschäden unbedingt erforderlich.

Die ärztliche Therapie

Egal ob du bereits wegen Halsschmerzen beim Arzt warst oder bisher versucht hast selbst zu therapieren. Wenn sich dein Gesundheitszustand grob verschlechtert oder schwerwiegende Begleiterscheinungen hinzu kommen, solltest du umgehend wieder einen Mediziner aufsuchen.

Es kann gut sein, dass bei der ersten Begutachtung deiner Halsschmerzen nicht klar zwischen einer viralen oder einer bakteriellen Erkrankungen unterschieden werden konnte. So kann es infolge dessen zu einem weitaus komplizierteren Verlauf kommen als vielleicht ursprünglich angenommen wurde.

Auf folgende Symptome solltest du dabei unbedingt achten:

  • starker Husten, Atemnot und schwere pfeifende Atemgeräusche
  • sich verstärkende Schluckbeschwerden
  • Probleme den Mund zu öffnen
  • stärker werdende sowie sich wiederholende Schmerzen
  • Mundgeschwüre
  • Übelkeit und Erbrechen
  • angeschwollene und schmerzende Lymphknoten
  • Mattigkeit und ausgeprägtes Krankheitsgefühl
  • vermehrte grippeartige Erkrankungen zum Beispiel in Schule, Kindergarten oder anderen Einrichtungen mit großen Menschenansammlungen
  • Symptome von Nebenwirkungen/Wechselwirkungen mit anderen Mitteln oder allergischen Reaktionen

Medikamente

In derartigen schweren Fällen kann eine Behandlungen ohne rezeptpflichtige Medikamente, welche von einem Mediziner verschrieben werden müssen, nicht mehr gewährleistet werden.

Bei schweren bakteriellen Infektionen im Rachenbereich zum Beispiel bei:

  • Streptokokken-Anghia
  • Scharlach
  • Mandelentzündungen
  • Kehldeckelentzündungen

wird häufig sehr wirksam mit Antibiotika behandelt.

Operationen

Manchmal lassen sich allerdings chirurgische Eingriffe wie die Entfernung der Mandeln oder ausgeprägten Geschwüren nicht vollends verhindern. Es ist allerdings nicht immer das Allheilmittel wie in der Vergangenheit. Der operative Eingriff ist in der heutigen Zeit unter den Medizinern durchaus umstritten. Aus diesem Grund werden heute deutlich weniger Operationen an den Rachenmandeln vorgenommen als noch vor einigen Jahren. Der Effekt eines operativen Eingriffes ist bei häufig wiederkehrenden Erkrankungen in diesem Bereich nicht eindeutig nachweisbar.

Hyposensibilisierung

HyposensibilisierungSchwere Halsschmerzen können wie bereits erwähnt auch durch Allergien hervorgerufen werden. Hier kann eine Hyposensibilisierung eine deutliche Linderung der Beschwerden bringen. Dabei handelt es sich um eine gezielte Immuntherapie mit Allergie-Auslösern über eine längere Zeit. Dabei soll sich der Körper an den Allergie-Auslöser gewöhnen und so die heftige Immunreaktion des Körpers abschwächen. Zusätzlich können Medikamente mit anti-allergener Wirkung zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen.

Sonstige Behandlungsmethode je nach Erkrankung

Schwerwiegende Erkrankungen erfordern natürlich eine spezielle Behandlung, die sich je nach Krankheit unterschieden.

Zu diesen Erkrankungen zählen zum Beispiel:

  • HIV-Infektionen
  • bösartige Tumore
  • Schilddrüsenentzündungen
  • Säurekrankheit (Refluxlaryngitis)

Infolge dieser Krankheiten treten Halsschmerzen entweder als Hauptfaktor oder als Begleitumstand auf. Sie werden im Zusammenhang mit der eigentlichen Diagnose mit speziellen Medikamenten behandelt.

Fazit

Es bleibt festzuhalten, dass man sich in vielen Fällen bei Halsschmerzen zum Beispiel durch verschiedene Tees mit Heilkräutern, Pastillen, Mundspülungen oder gar homöopathischen Mitteln selbst therapieren kann.

Dies ist in der Regel bei leichten Halsschmerzen der Fall die nicht länger als 2 Wochen dauern und sich auch nicht deutlich verschlechtern (akute Halsschmerzen).

Sollten sich die Beschwerden allerdings länger hinziehen und noch andere Symptome hinzukommen die das Wohlbefinden deutlich verschlechtern ist dringend ein Arzt zu konsultieren (chronische Halsschmerzen).

Er führt dann je nach Erkrankung, die durch:

  • Bakterien
  • Viren
  • schwerwiegende andere Erkrankungen

hervorgerufen werden kann, eine entsprechende Therapie unter ärztlicher Aufsicht durch.

Hierbei kommen:

  • Medikamente (z.B. Antibiotika)
  • Anti-Allergene zur Hyposensibilisierung bei Allergien
  • Operationen (z.B. Herausnahme der Rachenmandeln)

zum Einsatz.

Zu unterschätzen sind Halsschmerzen – in welcher Form auch immer – nicht. Allerdings benötigt man gerade bei leichten Erkrankungen nicht zwangsläufig die Hilfe eines Arztes. Hier hilft auch schon die nächste Apotheke oder auch Großmutters Hausmittelchen.


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