Zum Jahreswechsel 2014/2015 gab es auf dem Planeten Erde rund 7,28 Milliarden Menschen. Für das Jahr 2050 nehmen die Vereinten Nationen an, dass es rund 9,6 Milliarden Menschen geben wird.
Um dies einmal nur mit Zahlen auszudrücken: 9.600.000.000
Alle diese Menschen wollen in einer bestimmten Würde leben. Sie wollen nicht nur überleben oder dafür kämpfen, sie wollen auch einen gewissen Standard haben. Dabei stellt sich die Frage: Wie soll das möglich sein?
Es ist (fast) nicht möglich
Wenn alle Menschen – vor allem jene mit Macht und der Möglichkeit, etwas zu ändern – so weiter leben wie bisher, dann sind Würde, Wohlstand und vor allem Gesundheit nicht für jeden machbar. Es ist eine traurige Wahrheit, dass der Wohlstand der einen den Niedergang der anderen bedeutet. Im Hinblick auf die Flüchtlingskrise fällt oft der Begriff „Wirtschaftsflüchtlinge“. Jedoch kann man vor allem Unternehmer mit diesem Wort betiteln, die ihre (bspw. Auto- oder Handy-) Industrie aus den hiesigen Landen in Billiglohnländer verlegt. Aber die Empörung über diesen Schritt hält nie lange an und in der Wirtschaft sind diese Unternehmer ja Helden, da sie „unsere“ Wirtschaft konkurrenzfähig machen.
Doch konkurrenzfähig heißt auch: ungerecht. Es entstehen einerseits hohe Arbeitslosenzahlen, da Unternehmen mit der Produktion sowie auch mit ihrem Service abwandern. Und andererseits kommen Zeit- und Billigarbeit immer mehr auf dem Arbeitsmarkt an. So wird zwar Qualität verlangt, dafür aber nicht das angemessene Entgelt gezahlt. Auch in den deutschsprachigen Ländern gibt es daher Menschen, die arm sind und die von ihrer Armut gesundheitlich bedroht werden. Noch schlimmer sieht es aus, wenn wir aus der ersten Welt in die dritte Welt schauen. Und hier sind die Probleme meist noch einfacher: es geht schlicht um eine ausgewogene Ernährung, die fehlt.
Ein Versuch von National Geographic
Das Magazin National Geographic, welches sich hauptsächlich mit der geographischen Forschung sowie mit Flora und Fauna der Welt und letzten Endes auch mit den Auswirkungen von und auf den Menschen befasst, hat nach umfangreichen Untersuchungen und Studien einen 5-Punkte-Plan herausgegeben. Dieser Plan wird unter anderem mit den Worten „Wir wissen bereits, was wir zu tun haben. Wir müssen es nur noch umsetzen.“ eingeleitet. Und das sollte auch das Kredo des Lesers sein: schauen, was man tun (bzw. lassen) kann, und dann die entsprechende Verantwortung übernehmen.
Fünf Punkte in der Zusammenfassung
In den folgenden Absätzen wollen wir den Versuch unternehmen, die teils sehr umfangreichen Punkte des Plans von National Geographic zusammenzufassen. Zuvor wollen wir aber darauf hinweisen, dass darin auch große, internationale Probleme aufgezeigt werden. Gelöst werden können diese, wenn sich ein Großteil der Weltbevölkerung (vor allem in der westlichen, ersten Welt) im Einzelnen an die Punkte bzw. deren Konsequenzen hält.
Punkt 1: Kein weiterer, flächenmäßiger Ausbau der Landwirtschaft
Kritisiert wird hier die Rodung von Wäldern und anderen Flächen zur Schaffung von Anbau- und Weideflächen. Aktueller Stand: Eine Fläche von dem Ausmaß Südamerikas wird derzeit nur für den Nahrungsmittelanbau verwandt. Die Fläche Afrikas dient der Tierhaltung zur Gewinnung ihrer Erzeugnisse und ihres Fleischs. Als konkrete Anwendungsbeispiele werden Mastfarmen für Fleisch, Sojafelder für Futtermittel und Monokulturen für Palmöl oder „Bio“-Sprit genannt. Es ist sehr wichtig, weiteren Entwaldungen vorzubeugen. Sie fragen sich wahrscheinlich zu Recht: Wie denn? Darüber geben die folgenden Punkte Aufschluss.
Punkt 2: Bereits vorhandene Betriebe müssen den Ertrag steigern
Bisherige Maßnahmen zur Ertragssteigerung werden hier im Zusammenhang mit der ersten „Grünen Revolution“ um 1960 genannt. Diese sorgten aber neben dem erhöhten Ertrag auch für Umweltschäden. Vor allem ertragsarme Landwirtschaft in Teilen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens kann durch besseres Wissen nun umweltschonender und dennoch effektiver genutzt werden. Natürlich können Sie als Einzelner ohne direkte Verbindung zu den entsprechenden Ländern und Regionen sowie ohne große Spenden- und Förderungsmöglichkeiten nicht viel tun. Aber der Hinweis ist da und für Sie folgen auch noch Punkte.
Punkt 3: Effiziente Nutzung von Dünger und Wasser mit Blick auf die Nachhaltigkeit
In Punkt 4 und 5 geht es darum, was Sie effektiv tun können bzw. für was Sie sich einsetzen können. Hier noch einmal ein Punkt zur Landwirtschaft. Diese entwickelt sich dank Einsatz von GPS und computergestützten Systemen zu einem immer effizienteren Wirtschaftszweig. Die Verwendung von Dünger und Wasser kann so zielgerichteter passieren. Das sorgt auch für die Schonung des Grundwassers und des Bodens. Natürliche Bodennährstoffe (Kompost, Mulch, …) kommen zudem durch ökologische Landwirtschaft immer mehr ins Gespräch und zurück in die Anwendung. Dazu kommt eine zielgerichtete Tropfenbewässerung der Felder.
Punkt 4: Der Einzelne sollte sich anders ernähren
Die Ernährung der Menschen sollte sich, wenn im Jahr 2050 rund 9,6 Milliarden Menschen jeden Tag satt werden wollen, mehr auf pflanzliche Erzeugnisse einstellen. Auch im Hinblick auf den weltweiten Wasserverbrauch ist die Massentierhaltung ein Minusgeschäft. Hier haben wir die Daten von National Geographic zusammengefasst:
- Von 100 Kalorien, die in die Milchproduktion gegeben werden, kommen nur 40 in der Milch an
- Von 100 Kalorien, die in die Eierproduktion gegeben werden, kommen nur 22 im Ei an
- Von 100 Kalorien, die in die Produktion von Hühnerfleisch gegeben werden, landen nur 12 auf dem Teller
- Von 100 Kalorien, die in die Produktion von Schweinefleisch gegeben werde, landen nur 10 auf dem Teller
- Von 100 Kalorien, die in die Produktion von Rinderfleisch gegeben werden, landen nur 3 auf dem Teller
Zudem werden 80 Prozent des weltweit produzierten Sojas in die Massentierhaltung bzw. Mast gesteckt. Dazu kommen noch Futtermais und andere auf Ackerflächen angebaute Nahrungsmittel für Tiere. Das heißt, schon allein im Hinblick auf Soja könnten viel mehr Menschen mit viel mehr Nahrungsmitteln versorgt werden, wenn weniger oder keine Menschen Fleisch äßen. Und es fängt beim Einzelnen an.
Punkt 5: Keine Verschwendung von Nahrungsmitteln
Sowohl Kaufhallen, Supermärkte, Discounter, Restaurants als auch einzelne Haushalte müssen aufhören, genießbare Lebensmittel wegzuwerfen. Natürlich können diese zum Großteil nicht in die ärmeren Länder transportiert werden. Jedoch gibt es auch Tafeln und andere hiesige Organisationen, welche die Lebensmittel noch verwerten können. Neben besseren Lagermöglichkeiten im Handel sind hier auch die Verbraucher gefragt, die einerseits weniger einkaufen und andererseits das Gekaufte besser lagern und verbrauchen können. Vom Import von Nahrungsmitteln ist hier noch nicht einmal die Rede.
Noch mehr Informationen rund um National Geographic und Ernährung
Den 5-Punkte-Plan im vollen Umfang finden Sie hier. Auf der Internetseite von National Geographic finden Sie zudem noch viele weitere Studien und Reportagen zu den Themen Natur, Ernährung und Gesundheit. Und warum nicht einfach mal selbst anfangen und in der Woche nur einmal ein Stück Fleisch aus regionaler Produktion essen? Das ist gar nicht schwer. Den Einstieg in eine vegetarische oder vegane Ernährung erleichtern u. a. Programme und Aktionen von PETA:
- Deutsche Internetseite der PETA: peta.de
- PETA für Jugendliche und Junggebliebene: peta2.de
- PETA für die Zielgruppe 50+: peta50plus.de
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar