Wechselwirkungen bei Medikamenten und Nahrungsmitteln

Wechselwirkungen
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WechselwirkungenEs ist nicht nur ein gut gemeinter Rat, sondern auch ein wirklich wichtiger Hinweis, wenn es in der Medikamentenwerbung heißt, dass man zu „Risiken und Nebenwirkungen“ den „Arzt oder Apotheker“ befragen soll. Denn wird mehr als ein Medikament zur gleichen Zeit eingenommen oder ein Präparat, das womöglich unerwünschte Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln aufzeigt, dann ist ein vorheriges Informieren ein zusätzlicher Beitrag zur Genesung bzw. Gesunderhaltung.

Positive Wechselwirkungen sind ebenso möglich

Werden mehrere Medikamente auf einmal verschrieben, dann kann man sich im Grunde sicher sein, dass der Arzt weiß, was er da tut. Oftmals möchte er sogar Wechselwirkungen zwischen Medikamenten auslösen, da diese der Gesundheit oder dem Gesundwerden zugutekommen. Eher selten kommt es allerdings vor, dass eine Medikation um ein bestimmtes Nahrungsmittel erweitert wird. Eher wird ein Verzicht auf einzelne Produkte und Sorten empfohlen.

Wechselwirkungen mit Drogen und Ergänzungsmitteln

Wer raucht oder stark trinkt, der belastet seine Organe. Raucher beispielsweise belasten neben den Lungen auch ihre Leber und sorgen dafür, dass diese schneller bzw. intensiver arbeitet. Das sorgt bei einigen Medikamenten dazu, dass die Wirkstoffe den Körper zu schnell verlassen und so nicht (im vollen Ausmaß) zur Wirkung kommen. Bei zu hohem Alkoholgenuss kann die Leber ebenfalls schneller, aber auch langsamer werden. Beides ist im Hinblick auf die normale Funktion sowie auf die Anwendung von Medikamenten kritisch zu bewerten.

Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker sollten auch Menschen halten, die Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Vor allem wer Präparate mit Spurenelementen und Mineralstoffen (Calcium, Eisen, Magnesium, Zink, …) zu sich nimmt, sorgt für eine bessere Behandlung, wenn er dies beim Arzt anmerkt. Denn die genannten und weitere Stoffe können mit einigen Wirkstoffen in medikamentösen Präparaten Verbindungen eingehen, die vom Körper nicht oder nur in kleinen Mengen aufgenommen werden können.

Diese Nahrungsmittel können Probleme machen

Milch und Mineralwasser

In Milch, Milchprodukten sowie auch in Mineralwasser befinden sich Calcium und andere Mineralstoffe. Beim Wasser steckt der Fakt sogar schon im Namen. Nur gilt auch hier der Hinweis, dass einige Medikamente mit diesen Stoffen auf molekularer Ebene komplexe Verbindungen eingehen können. Das erschwert die Aufnahme der Wirkstoffe. Daher wird empfohlen, Milch, Milchprodukte, Mineralwasser oder Nahrungsergänzungsmittel spätestens zwei Stunden vor oder frühestens 30 Minuten nach dem Medikament zu sich zu nehmen.

Grapefruits bzw. Pampelmusen (und deren Saft)

Wer schon eine Reihe von Medikamenten einnehmen musste oder dies aktuell muss, der findet bei dem einen oder anderen wahrscheinlich schon einen entsprechenden Hinweis auf diese Frucht in der Packungsbeilage. Hier sind es aber vorrangig keine Wechselwirkungen, die mit Medikamenten auftreten. Vielmehr blockieren einige Stoffe in der Grapefruit die Membranen der Darmwand, sodass die Wirkstoffe der Arznei nicht im gewünschten Maß aufgenommen werden können.

Im Zusammenhang mit der verminderten Aufnahme kann es seitens des Arztes, wenn ein schlechter Erfolg der Arznei angezeigt wurde, zu einer höheren Dosierung kommen. Verliert sich dann die Wirkung der Pampelmuse oder wird keine mehr gegessen, dann bekommt der Körper eine zu hohe Dosierung des Medikaments. Das kann auch bei gleichbleibender Dosierung, aber wechselndem Grapefruit-Konsum vorkommen. Bekannt ist diese Wechselwirkung vor allem bei blutfettregulierenden und blutdrucksenkenden Präparaten.

Alkohol

Nicht nur bei dauerhaftem Konsum, sondern auch beim vereinzelten Genuss im Zusammenspiel mit Medikamenten kann es zu Wechsel- und Nebenwirkungen kommen. Am meisten soll man bei Antibiotika aufpassen, was teils von der Fachwelt Widerspruch erhält. Aber sicher ist eben sicher. Am meisten gilt es bei beruhigenden Mitteln aufzupassen; bei (frei verkäuflichen) Schmerzmitteln sowie bei Schlafmitteln, blutdrucksenkenden Arzneien und Antidepressiva etwa.

Bei der Einnahme mit diesen und weiteren Medikamenten können sich sowohl die Wirkweisen dieser als auch des Alkohols unangenehm verändern. Beim Bedienen schwerer Maschinen, im Straßenverkehr und im (verantwortungsvollen) Umgang mit anderen Menschen sollte man es also nicht drauf ankommen lassen. Steht Alkohol nicht als Risikosubstanz im Beipackzettel, dann sollte man mindestens noch einmal den Apotheker fragen, bevor man unnötige Experimente vornimmt.

Neben- und Wechselwirkungen bei Risikogruppen

Je älter der Mensch wird, desto funktionsuntüchtiger wird sein Körper. Das gilt auch für den Verdauungstrakt, bei dem vor allem der Darm bei einer Medikation sehr wichtig ist. Denn eine schlechtere Durchblutung und eine allgemein abgeschwächte Funktion führen zu einer schlechten Aufnahme von Wirkstoffen. Aber auch die Leber und die Nieren sind im Alter nicht nur schwächer, sondern auch meist durch viele verschiedene Arzneimittel gefordert. Eine stete Rücksprache mit dem Arzt ist hier sehr wichtig.

Neben Rauchern, Alkoholikern, Senioren und anderen bereits erwähnten Risikogruppen gibt es aber noch jene, die von Geburt an oder durch eine Krankheit respektive durch einen Unfall eine Einschränkung haben. Auch wer durch eine Organspende nur noch eine Niere hat, kann bei einer medikamentösen Behandlung mit Nebenwirkungen rechnen. Meist sind Menschen dieser Risikogruppen aber schon sehr gut aufgeklärt und vorsichtig sowie in Rücksprache mit dem Arzt.



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