Kopfschmerzen

Was hilft gegen Kopfschmerzen?

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KopfschmerzenKopfschmerzen gehören zu den „Volkskrankheiten“. Pochende, drückende Schmerzen im Kopf sind sehr weit verbreitet. Allein in Deutschland leiden etwa 54 Millionen Menschen an den über 200 verschiedenen Formen dieser Schmerzform. Auf dieser Seite erfahren Sie, was Kopfschmerzen sind, wo die Ursachen liegen können, welche Symptome typisch sind und vor allem was gegen diesen lästigen Schmerz helfen kann.

Was sind Kopfschmerzen?

Im Allgemeinen bezeichnet man Kopfschmerzen als einen in kurzen Abständen immer wieder auftretenden Schmerz der sowohl chronisch als auch aufgrund einer bestimmten Ursache wie heftiger Alkoholgenuss auftreten kann.

Kopfweh führt bei vielen Menschen, die häufig darunter zu leiden haben, zu einer großen körperlichen Belastung. In einigen Fällen können Kopfschmerzen sogar zu einer Behinderung führen.

Es ist allerdings vollkommen unerheblich in welchem sozialen Umfeld oder Kultur man sich befindet – quer durch alle Kulturen stellen Kopfschmerzen ein häufig anzutreffendes Problem dar.

Die Internationale Kopfschmerzgesellschaft (IHS) unterscheidet zwischen 2 Kopfschmerzgruppen:

  1. primäre/idiopathische Kopfschmerzen – bedingen keiner bestimmten Ursache/treten ohne andere Beschwerden auf – der größte Teil der Patienten leidet unter dieser Form – Beispiele: Spannungskopfschmerzen, Migräne, Clusterkopfschmerzen
  2. sekundäre/symptomatische Kopfschmerzen – Beschwerden treten aufgrund bestimmter anderer Krankheiten zusammen mit anderen Schmerzen oder auch als alleiniges Symptom auf – Beispiele: mit Kopfverletzung einhergehenden Infektionen, Nebenwirkung eines Alkohol-/Drogenentzugs, Gefäßerkrankungen im Kopf-/Halsbereich, Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten, Verletzung der Halswirbelsäule, Nasen-Nebenhöhlen-Entzündung

Wer sich selbst unsicher ist, was das Auftreten von Kopfschmerzen betrifft, gerade wenn diese:

  • zum ersten Mal auftreten
  • häufige und heftige Schmerzattacken hervorrufen
  • bei Kindern in Erscheinung treten
  • mit anderen Beschwerden wie Fieber, Übelkeit und sonstigen Unwohlsein einhergehen

sollte von eher von einer Selbstdiagnose absehen und umgehend einen Mediziner aufsuchen. Dieser kann dann – auch mit diversen Untersuchungen – entscheiden, ob möglicherweise eine andere Erkrankung die Ursache für die Kopfschmerzen sein könnte und diese dann behandeln.

Was sind typische Symptome?

Die Symptome von Kopfschmerzen kennt im Grunde genommen jeder Mensch. Jedoch kann es bei den verschiedenen Formen von Kopfweh zu unterschiedlichen Wahrnehmungen kommen.

Symptome bei Migräne:

  • pulsierende Kopfschmerzen
  • Schmerzen nur in einer Hälfe des Kopfes
  • anfallartiges Auftreten der Beschwerden
  • Empfindlichkeit gegen Licht und laute Geräusche
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Sehstörungen im Vorfeld des Migräne-Anfalls
  • Taubheitsgefühl
  • Lichtblitze
  • allgemeines Unbehagen
  • Heißhunger
  • starke Stimmungsschwankungen

Symptome bei Spannungskopfschmerzen:

  • dumpfe, drückende Schmerzen
  • gesamter Kopfbereich betroffen

Symptome bei trigeminoautonome Kopfschmerzen:

  • treten in Attacken auf
  • weitere Symptome wie zum Beispiel Augenreizungen, Schwellung einer Gesichtshälfte, körperliche Unruhe, verstärkter Tränenfluss treten gleichzeitig auf
  • haben ihr Zentrum an Augen und Schläfen
  • sehr starker, unangenehmer Schmerz
  • typische Vertreter dieser Art sind:
    • Cluster-Kopfschmerzen (einseitig und attackenartig, extreme Schmerzen insbesondere hinter dem Augapfel – mehrfach am Tag für 30 bis 120 Minuten, sehr häufig bei Männern)
    • Paroxysnale Hemikranie (einseitig, in häufigen Intervallen von 5 bis 30 Minuten Dauer, mit ähnlicher Wirkung wie Cluster-Kopfschmerzen, oft bei Frauen)
    • SUNCT-Syndrom (einseitige, kurze Attacken von wenigen Sekunden/Minuten, gerötete Bindehäute des Augen, Tränenfluss)

Wo liegen die Ursachen für Kopfschmerzen?

Wie bereits erwähnt können Kopfschmerzen sowohl ohne erklärbaren Grund (primäre Kopfschmerzen) als auch aufgrund einer bestimmten Erkrankung (sekundäre/symptomatische Kopfschmerzen) auftreten.

Zu den primären Kopfschmerzen gehören unter anderen folgende Arten:

  • Migräne
  • trigeminoautonome Kopfschmerzen
  • Spannungskopfschmerzen
  • situationsabhängige Kopfschmerzen

Spannungskopfschmerzen sind in diesem Zusammenhang mit 63 bis 86 Prozent wohl am Häufigsten in der Bevölkerung anzutreffen. Die gefürchtete Migräne macht aber immerhin auch gut 14 Prozent der Patienten, die unter Beschwerden leiden aus.

Die obengenannten Kopfschmerzarten weißen bestimmte Merkmale auf, die im Folgenden kurz erläutert werden.

Migräne

Besonders unangenehme Form der Kopfschmerzen, die bei erwachsenen Frauen fast doppelt so oft (12-14 Prozent) auftritt als bei Männern (6-8 Prozent). Auch Kinder können bereits darunter leiden – wobei hier das Verhältnis gleich (4-5 Prozent). Im Alter zwischen 35 und 40 sind Frauen im besonderen Maße von diesen Kopfschmerzen betroffen.

Die grundlegenden Ursachen werden in einer genetischen Veranlagung vermutet, die eine Störung der Schmerzwahrnehmung verursacht. Bei der Migräne mehrere Teile des Gehirns zum gleichen Zeitpunkt aktiviert, was häufig zu Lichtempfindlichkeit und Übelkeit führt. Außerdem werden dadurch jene Botenstoffe ausgeschüttet, die zu schmerzenden Gefäßentzündungen führen.

Die Auslöser für die Migräne werden Trigger genannt. Zu Ihnen gehören unter anderen: wenig Schlaf, psychische Belastung (Stress) und ein veränderter Tagesrhythmus (z.B. durch Schichtarbeit).

Spannungskopfschmerzen

Bei weitem nicht so unangenehme Form der Kopfschmerzen wie Migräne, da die betroffenen Personen nur geringe Einschränkungen in ihrem Alltag unterworfen sind. Es handelt sich um eine drückenden, dumpfen Schmerz, der Auswirkungen auf den ganzen Kopf hat.

Es wird vermutet, dass die Reizschwelle, mit der ein Schmerz wahrgenommen wird, durch eine Veränderung des Schmerzzentrums im Gehirn stark vermindert wird.

trigeminoautonome Kopfschmerzen

Sehr unangenehme starke Kopfschmerzen, die sich insbesondere auf den Bereich der Schläfe und die Augen auswirken und nur ein gewissen Teil des Kopfes betreffen. Sie treten in anfallartigen Attacken auf.

Die auftretenden Schmerzen gehen einher mit weiteren Symptome wie Pupillenverengung (Horner-Syndrom) oder verstärkten Tränenfluss.

trigeminoautonome Kopfschmerzen

Trigeminoautonome Kopfschmerzen können sich in Häufigkeit und Dauer der Schmerzen der auftretenden Anfälle unterscheiden.

Man unterscheidet die chronische (täglich, meist nicht länger als 2 Wochen auftretenden Schmerzen) und die episodenartige (Schmerzen treten zwischen den Episoden oftmals wochen-/monate-/jahrelang nicht auf) Form.

Wer unter trigeminoautonome Kopfschmerzen leidet sollte dringend eine Mediziner aufsuchen, da hier auch andere Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen.

Der sogenannte Cluster-Kopfschmerz ist die bekannteste Form der trigeminoautonome Kopfschmerzen.

Weitere Primäre-Kopfschmerzen

Nicht kategorisierbare Arten von Kopfschmerzen, die sich meist keiner bestimmten Ursache zuschreiben lassen und oftmals auch keine größeren Schaden anrichten können.

Dazu gehören unter anderen:

  • stechender Kopfschmerz – blitzartiger Schmerz, der an verschiedenen Stelle im Kopf auftritt – ohne weitere Beschwerden
  • Hustenkopfschmerz – durch Husten hervorgerufene Kopfschmerzen, die einige Minuten andauern können
  • Kopfschmerzen beim Sex – unmittelbar vor oder während des Orgasmus auftretender Kopfschmerz am Hinterkopf – kann von einigen Minuten bis zu einigen Stunden andauern
  • Donnerschlagkopfschmerz – Schmerzen erreichen in kürzester Zeit (60 Sekunden) maximale Intensität und können stunden- bis tagelang andauern – Ursache nicht unmittelbar feststellbar
  • Schlafgebundener Kopfschmerz – häufig bei älteren Menschen auftretender Kopfschmerz, der ohne Ausnahme zur Nachtzeit für einige Stunden Dauer auftreten kann – meist auch zur gleichen Uhrzeit

Vor allem bei Kopfschmerzen während sexueller Aktivität und Donnerschlagkopfschmerzen sollte dringend ein Arzt zu Rate gezogen werden um andere ernsthafte Erkrankungen ausschließen zu können.

Folgende Ursachen können hingegen hinter sekundären Kopfschmerzen stecken:

  • Infektionskrankheiten – Viruserkrankungen (Erkältung/Grippe) die mit weiteren Symptome wie Halsschmerzen und Husten einhergehen
  • Schädel-Hirn-Trauma – durch massive Krafteinwirkung auf den Kopf (Verkehrsunfall, Schlag auf Kopf) hervorgerufene Kopfschmerzen – bitte dringend zum Arzt gehen da es zu schwerwiegenden Verletzungen des Gehirnes wie Blutungen kommen kann – Lebensgefahr !!! – mögliche Anzeichen: Blutungen aus Nase und Ohr
  • Subarachmoidalblutung (SAB) – Blutung im Gehirn/Hirnhäuten, wobei Blut in Bindegewebshaut, welche das Gehirn mit Nervenflüssigkeit umschließt eindringt – Ursache: Aneurysmen (geplatzte Gefäßerweiterungen) – Kopfschmerzen treten plötzlich in extremer Form auf und werden von Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen begleitet
  • Kopfschmerzen durch Medikamente/aufgrund eines Entzugs – Nebenwirkungen von bestimmten Arzneimitteln wie zum Beispiel: Anti-Baby-Pille, übermäßige Einnahme von Schmerzmitteln – übermäßiger Alkoholgenuss und Drogenkonsum, Nahrungsmittelunverträglichkeiten – Entzug von Alkohol und Drogen
  • Hirnhautreizung (Meningitis) – Kopfschmerzen werden durch Entzündung der Hirn-/Rückenmarkshäute hervorgerufen – Ursache: bakterielle/virale Infektionen
  • Hirntumore – in Verbindung mit krampfartigen Anfällen, Erbrechen auftretende Kopfschmerzen können ein Indiz für einen Hirntumor sein – unbedingt Arzt aufsuchen und weiterführende Untersuchungen durchführen lassen!
  • Erkrankungen von Zähnen, Hals, Nasennebenhöhlen – diverse Erkrankungen haben Kopfschmerzen zur Folge, insbesondere Nasennebenhöhlenentzündung und zahnmedizinische Probleme sowie massiver Bluthochdruck

Was kann man gegen Kopfschmerzen tun?

Wenn es sich nicht gerade um eine „einfache, vorrübergehende“ Form von Kopfschmerzen handelt, sollte man zunächst einmal einen Arzt aufsuchen.

Diagnose des Arztes

Dieser wird zur erfolgreichen und gezielten Behandlung eine Diagnose stellen.

Dazu erfragt er von Ihnen zunächst folgende Punkte:

  • detaillierte Übersicht der Vorerkrankungen (Krankengeschichte)
  • Art, Dauer und Häufigkeit der Kopfschmerzen
  • weitere Symptome – unabhängig vom Kopfweh

Anschließend erfolgt eine erste „grobe“ Untersuchung Kopfschmerz-Patienten. Dabei wird besonderes Augenmerk auf:

  • Augen
  • Nerven
  • Hals
  • Kopf

gelegt.

  • Kann der Arzt aufgrund dieser Untersuchungen eine bestimmte Form der primärer Kopfschmerzen zuordnen, erfolgt in der Regel keine weitere Untersuchung und es kann direkt eine entsprechende Diagnose gestellt werden
  • Ist keine genaue Lokalisierung der Ursache möglich oder verändern sich die Beschwerden – muss der Mediziner andere Erkrankungen klar ausschließen (insbesondere bei gleichzeitigen Auftreten von anderen Symptomen wie Krampfanfälle, Lähmungen, Sprachstörungen und Sehstörungen)

Der Arzt wird zur klaren Diagnose dann häufig eine sogenannte MRT (Magnetresonanztomografie) beziehungsweise CT (Computertomografie) durchführen um organischen Erkrankungen auszuschließen.

Weitere Diagnosemaßnahmen sind:

  • EEG (Aufzeichnung der Hirnaktivität)
  • Untersuchung des Nervenwassers
  • Ultraschalluntersuchung
  • Röntgenuntersuchung

Aufgrund der Ergebnisse dieser Diagnoseverfahren und des Krankheitsbildes seines Patienten, kann er dann eine geeignete weiterführende Behandlungsform wählen.

Behandlung von primären Kopfschmerzen

Therapie von Migräne

TherapieFalls die Beschwerden häufig und in geballter Form auftreten ist es sinnvoll diese Anfälle bei den ersten Anzeichen schon medikamentös vorzubeugen.

Ansonsten wird Folgendes empfohlen:

  • Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure (Paracetamol, Ibuprofen, Aspirin) – je nach Verträglichkeit (gehen häufig zu Lasten von Magen/Darm)
  • Zäpfchen/Brausetabletten mit entsprechenden Wirkstoffe (wirken schneller)
  • Anwendungen spezieller Migräne-Medikamente (Triptane) wie zum Beispiel lmotriptan, Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan oder Rizatriptan – Wirkstoffe mit erwiesener Wirksamkeit bei akuter Migräne – meist als Tabletten, aber auch als Zäpfchen oder sogar Nasenspray
  • Anwendung von Mutterkornalkaloid (Ergotamin) – altes und bewährtes Mittel bei Migräne

Therapie von Spannungskopfschmerzen

  • Anwendung von üblichen Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Paracetamol, Aspirin (nicht vor dem 14. Lebensjahr)
  • Anwendung von Pfefferminzöl auf Schläfen oder Nacken

Therapie von Cluster-Kopfschmerzen (Einzelattacke)

  • Inhalieren von reinen Sauerstoff mit Gesichtsmaske
  • Anwendung von Triptanen (Migränemittel) als Nasenspray oder Spritze
  • Verabreichung eines örtlichen Betäubungsmittel in Nase (Nasenloch der betroffene Seite)

Therapie von paroxysmalen Hemikranie

  • Regelmäßige Einnahme des Schmerzmittels Indometacin (nicht in Schwangerschaft, Stillzeit)

Therapie des SUNCT-Syndroms

  • Anwendung des Schmerzmittels Lamotrigin

Behandlung von sekundären Kopfschmerzen

Für die Behandlung von sekundären Kopfschmerzen sind in erster Linie die üblichen Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol und Aspirin gut geeignet.

Sollten diese Kopfschmerzen aber über einen längeren Zeitraum auftreten oder in der Stärke verändern, muss auch hier dringend ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Wie kann man Kopfschmerzen vorbeugen (Prophylaxe)?

ProphylaxeEine allgemein gültige Prophylaxe für alle Kopfschmerzarten-/formen gibt es selbstredend nicht. Es kommt immer entscheidend darauf an, unter welchen Kopfschmerzen man in der Regel leidet.

Prophylaxe von sekundären Kopfschmerzen

Zunächst einmal sollte eine mit den Kopfschmerzen in Zusammenhang stehende Erkrankung klar ausgeschlossen werden. Wenn dies der Fall ist und trotzdem häufig Kopfschmerzen auftreten, dann helfen in der Regel folgende vorbeugende Maßnahmen:

  • Alkoholgenuss auf vernünftiges Maß reduzieren (gelegentlich ein Glas Wein, ein Bier sind in Ordnung)
  • Konsum von Nikotin – wenn möglich – einstellen oder zumindest stark reduzieren
  • ausgewogen und gesund ernähren (Vollkornprodukte, weniger Fleisch, Obst/Gemüse, wenig Süßes)
  • regelmäßige Mahlzeiten zu festen Zeiten
  • ausreichend erholsamen Schlaf konsumieren – hängt vom körpereigenen Schlafbedürfnis ab (besser mehr als zu wenig schlafen)
  • sportliche Aktivitäten/regelmäßige Bewegung (spazieren gehen, walken, schwimmen, Rad fahren, joggen – mehrmals in der Woche – etwa 30 Minuten)
  • Pausen gönnen (auch wenn es stressig wird – 15 Minuten können schon reichen)
  • Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung oder auch Yoga können bei der Stressbewältigung helfen und Kopfschmerzen vorbeugen

Prophylaxe von primären Kopfschmerzen

Im Gegensatz zu den sekundären Kopfschmerzen, die einer oder mehreren bestimmten Ursachen bedingen, ist die Prophylaxe von primären Kopfschmerzen schwierig ohne Medikamente umzusetzen.

Ganz allgemein gelten aber auch hier die unter sekundären Kopfschmerzen angegebenen Maßnahmen. Denn eine gesunde Lebensführung und ausreichend Bewegung sowie regelmäßiger Schlaf sind auch bei Migräne, Spannungskopfschmerzen und Cluster-Kopfschmerzen nicht falsch.

Bei der medikamentösen Prophylaxe von primären Kopfschmerzen werden über einen längeren (mehrere Monate) ein oder mehrere spezielle Arzneimittel unter Aufsicht eines Arztes verabreicht.

Diese Medikamente werden aus folgenden Gründen prophylaktisch verabreicht:

  • Nervenzellen im Gehirn sollen nicht mehr so stark erregbar sein
  • Verarbeitung der Schmerzen im Gehirn (Hirnstamm) soll verbessert werden

Folgende prophylaktischen Maßnahmen sind wirkungsvoll:

  • Verschreibung bestimmter Antidepressive die als Nebenwirkung haben, dass sie Kopfschmerzen verhindern (niedrige Dosierung, da nicht Depression behandelt werden soll, sondern aufgrund positiver Eigenschaften bei der Kopfschmerz-Prophylaxe)

Beispiele für Antidepressiva:

  • Amitriptylin/Amineurin/Saroten
  • Mirtazapin/Remergil,
  • Venlafaxin/Trevilor
  • Duloxetin/Cymbalta
  • Verabreichung von spezielle Migräne-Medikamenten, welche die Häufigkeit und Schwere der Anfälle reduzieren sollen

Beispiele für die Medikation gegen Migräne:

  • Mittel zur Senkung des Blutdrucks wie Candesartan und Atacard
  • sogenannte Beta-Blocker wie Metoprolol, Beloc zok, Propranolol und Docitron
  • Antiepileptika wie Topliramat und Topamax
  • Muskelrelaxantien wie Tizanidin und Sirdalud

Bei der Vorbeugung von primären Kopfschmerzen (medikamentös) ist es wichtig zu wissen, dass:

  • die Behandlung meist über einen längeren Zeitraum von bis zu einem Jahr erfolgt
  • die Einnahme der Medikamente erfolgt unabhängig von kopfschmerzfreien Zeiten
  • es nützlich sein kann, ein Protokoll darüber zu führen, zu welchen Zeiten in den ersten Monaten der Behandlung Kopfschmerzen auftreten
  • regelmäßig ein Fachmediziner (Neurologe) zur Beratung und zur Überprüfung des Wirksamkeit zu Rate gezogen werden sollte
  • es sich nicht um Schmerzmittel sondern um kopfschmerzprophylaktische Mittel handelt, die eine Nebenwirkung von Schmerzmitteln – das verstärkte Auftreten von Kopfschmerzen bei Übergebrauch– nicht aufweisen
  • man meist nicht völlig frei von Kopfschmerzen sein wird, aber eine deutliche Reduzierung der Häufigkeit um die Hälfte dadurch erreicht werden kann
  • nicht immer ist das erste Präparat die optimale Wirkung erzielt – der Test weiterer Mittel kann aber zum Erfolg führen

WICHTIG

Letzten Endes kommt es bei der Prophylaxe von Kopfschmerzen immer auf den Menschen selbst an. Jeder kann auf bestimmte Maßnahmen oder Medikamente anderes reagieren.

Nehmen Sie insbesondere bei primären Kopfschmerzen keine Selbstmedikation vor, sondern lassen Sie sich eingehend von einen erfahrenen Mediziner beraten und nehmen dann unter fachkundiger Aufsicht die Behandlung auf.